„Zwischen den Fronten: Christen im Heiligen Land“

von | Jun 27, 2024 | Aktuelles

Auf welcher Seite stehen Christen im aktuellen Krieg im Heiligen Land? Was können Christen dazu beitragen, um den Konflikt zu überwinden? Diesen Fragen stellten sich beim Katholikentag in einer Podiumsdiskussion der Paderborner Erzbischof Udo Bentz, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz, Abt Nikodemus Schnabel von der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem und Georg Rössler, Theologe und Reiseveranstalter, ebenfalls aus Jerusalem. Der DVHL hatte zu der prominent besetzten Diskussionsrunde in die sehr gut besuchte Erfurter Brunnenkirche eingeladen, zusammen mit den Diözesanstellen für Weltkirche des Erzbistums Köln und des Bistums Erfurt sowie die Deutschen Bischofskonferenz. 

Die Kirche im Heiligen Land stehe für alle und leide mit allen, betonte gleich zu Beginn Abt Nikodemus „Wir als Kirche sind pro Mensch“, sagte er. Denn Christen im Heiligen Land ständen auf allen Seiten: als palästinensische Christen im Westjordanland, Jerusalem und Gaza, als arabische Christen in Israel, als Migrantinnen und Migranten im jüdischen Milieu Israels.  

In der aktuell so hoffnungslos erscheinenden Situation müsse es der Kirche darum gehen, „Menschen des Friedens ausfindig zu machen und sie zu stärken“, unterstrich Erzbischof Bentz. Dies umso mehr angesichts des Traumas, das so viele Menschen auf beiden Seiten durch die Folgen des 7. Oktober erlitten hätten. Er rief dazu auf Friedensstifter im Heiligen Land nicht nur mit Worten zu unterstützen, sondern auch mit Spenden an die Hilfswerke, damit Hilfe „konkret“ werde. 

v.l.n.r. Georg Rössler, Erzbischof Udo BentzAbt, Nikodemus Schnabel auf dem Podium

Georg Rössler berichtete von seiner Arbeit für das Jerusalemer SOS-Gewalt-Zentrum, in dem Jugendlichen durch die Vermittlung von Schulen und sozialen Einrichtungen geholfen wird, ihre Angst und Anspannung zu kanalisieren. „Ich sehe nicht nur Raketen, sondern auch Demos und Graswurzelorganisationen, die die Lage verbessern wollen“, sagte Rössler. Und so hielten alle drei Podiumsteilnehmer an ihrer Hoffnung fest. Der Grund  – darin waren sie sich einig – seien „Menschen des Friedens“, die sich nicht davon abbringen ließen, an ihrer Vision von einem respektvollen Zusammenleben der Völker und Religionen im Heiligen Land weiterzuarbeiten.  

 

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht von Generalsekretär Matthias Vogt im nächsten DVHL-Mitgliedermagazin. Es erscheint im Oktober.